Das stresst Dich, ohne dass Du es weißt

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Stressoren erkennen für Hochsensible
Stressoren erkennen für Hochsensible

Täglich begegnen uns und somit unserem autonomen Nervensystem (ANS) jede Menge „Stressoren“. Sie werden auch Trigger, also Auslöser genannt.

Sie begegnen uns sowohl im Außen, also unserer direkten Umgebung, aber auch in unserem Körper.

Hast Du Dir einmal bewusst gemacht, welche Stressoren einen Einfluss auf Dein ANS haben, wirst Du Dich nicht mehr so wundern, warum Dir ein „ganz normaler Tag“ schon ziemlich anstrengend und stressend vorkommen kann – WENN Du nicht dafür sorgst, dass diese Stressoren regelmäßig neutralisiert werden, also Du sie abmilderst oder ganz „löscht“, sobald Du sie erkannt hast.

Das bewirken Stressoren in Deinem autonomen Nervensystem

Stressoren wirken unterschiedlich stark auf uns. Es gibt kleinere und größere. Manchmal sammeln sich mehrere kleinere Stressoren und bauen sich in Summe dennoch so auf, dass unser ANS vom entspannten, gesunden, lösungsorientierten ventral-vagalen Zustand in den Kampf- und Fluchtmodus wechselt. Das ist der Kipppunkt, an dem wir (jeder auf seine Art und Weise in unterschiedlicher Stärke) beispielsweise aggressiv werden, laut werden, andere beschuldigen, andere schlechtmachen, körperlich übergriffig werden, aus einer Situation flüchten, uns selbst fertig machen oder unsere Wut in uns hineinfressen, uns nach Außen hin aber „harmlos und lieb“ geben (aus der Angst heraus die Bindung zum anderen zu verlieren).

Wir rutschen dann häufig in unsere kindlichen Überlebensmechanismen hinein, die uns in solchen Situationen helfen sollten, uns selbst zu schützen. Im Idealfall hatten wir Vorbilder, die uns einen guten Umgang mit Stresssituationen vorleben konnten und uns in unserer kindlichen Verzweiflung co-regulierten. Oder wir hatten die Möglichkeit, mit einem Partner, Coach oder Therapeuten durch Co-Regulation einen neuen Umgang mit Stress zu erlernen. 

Stressoren entgegenwirken: das kannst Du sofort tun

Jedes Mal wenn Du bemerkst, dass Du gestresst bist, empfehle ich Dir mit einer Vagus-Übung zur Stimulierung Deines ventralen Vagus-Zustandes gegenzusteuern (Hier geht es zu meinem YouTube Kanal mit Anleitungen zu diesen kleinen Übungen, die wenige Sekunden bis Minuten dauern – je nachdem wie es aktuell um Dein ANS bestellt ist). Das hilft Dir nicht nur im jetzigen Moment, sondern stärkt nachhaltig Dein Stresssystem und vergrößert so Deine Stresstoleranz. Das wirst Du im Regelfall bereits nach 2-3 Wochen täglichen „Vagus-Trainings“ bemerken. 

Falls Du sehr stark unter Deinen Stressreaktionen leidest, ist Dein ANS möglicherweise durch Schock- oder Entwicklungstrauma aus der Disbalance geraten. Dann hole Dir z.B. Hilfe bei einem Traumatherapeuten mit „Somatic Experiencing“- Ausbildung nach Peter Levine oder bei jemandem mit der Ausbildung „Somatisch emotionale Integration (SEI)“ nach Dami Charf. Mache aber auf jeden Fall die Vagusnerv-Übungen. Es ist das Beste, was Du für Dein Nervensystem und Deine Innere Ruhe tun kannst. 

Bald kommt ein Artikel, wie Dein Körper Dir Deinen Stress zeigt, auch wenn Dein Verstand sich des Stresses noch gar nicht bewusst ist. Tatsächlich merken viele von uns spät, dass sie bereits in einer Stressreaktion stecken. Aufmerksamkeit gegenüber den Empfindungen Deines Körpers wird Dich hier sehr weit bringen. Und natürlich das Wissen um Deine ganz persönlichen Stressoren.

Ich wünsche Dir viel Selbsterkenntnis beim Lesen.

Übersicht von unterschiedlichen Stressoren aus verschiedenen Kategorien

Übung: erkenne Deine Stressoren

Versuche Dir beim Durchlesen Alltagssituationen in Erinnerung zu rufen, in denen diese Stressoren Dich beeinflussen. Nimm Dir dazu gerne ein Blatt Papier und schreibe Dir Erkenntnisse auf, sodass Du Dir im Alltag der Situationen schneller bewusst wirst und Deinem Stress dadurch weniger lang ausgesetzt bist, weil Du gegensteuern kannst.

Übersicht von Stressoren/Triggern, die uns aus unserem Stresstoleranzfenster werfen können.
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