Resilienter im Alltag – das dürfte wahrscheinlich einer der größten Wünsche hochsensibler Mütter und Väter sein.
Neben dem bewussten Planen (und natürlich Umsetzen) mehrerer kleiner Pausen im Alltag und mentalen Strategien, gibt es einen UNABDINGBAREN und UR-ESSENTIELLEN Weg (mir fällt gerade kein passenderes Wort ein, um der Bedeutung genug Gewicht zu verleihen), wie Du garantiert und nachhaltig (- ich weiß, das klingt wie billiges Marketing, aber lass dich davon nicht abschrecken) mehr Resilienz aufbauen kannst: er ist kostenlos, dauert zwischen wenigen Sekunden und wenigen Minuten, du brauchst keine Sportkleidung, du wirst nicht ins Schwitzen kommen, du musst Dir kein Zeitfenster von Deinen Kindern freiräumen und du kannst praktisch sofort loslegen.
Dein Werkzeug:
Dein Körper.
Denn Resilienz ist keine reine Kopfsache – Dein Körper ist Dein stärkster Hebel, wenn es darum geht, Ruhe zu bewahren. Genau genommen ist es Dein autonomes Nervensystem (ANS), das Du nicht über Deinen Verstand steuern kannst, sondern nur über das Spüren und durch geeignetes Beeinflussen Deines Körpers.
Der Zustand Deines autonomen Nervensystems (ANS) entscheidet darüber, wie Du reagieren kannst. Ist dein ANS aufgrund von Stressoren in Deiner Umgebung oder IN Dir im Kampf- und Fluchtmodus, wird rationales und lösungsoriertes Handeln zu einer übermenschlichen Herausforderung.
Was wirst Du tun?
Durch Mikro-Übungen täglich mehrmals in 1 bis 2 Minuten Deinen ventralen (= bauchseitigen) Vagus-Nerv anregen.
5 Anzeichen, dass Du das erfolgreich geschafft hast
- wenn du beginnst zu Gähnen
- wenn du vermehrt Speichelfluss hast und daraufhin
- Schlucken musst
- wenn Deine Verdauung sich meldet (Gurgeln, Aufstoßen)
- und die KRÖNUNG: wenn du dieses ganz tiefe Einatmen spürst, den sogenannten reflektorischen Atemzug oder parasympathischen Shift
In diesem Moment weißt Du:
jetzt habe ich erfolgreich meinen ventralen Vagusnerv stimuliert und mein autonomes (also nicht bewusst steuerbares Nervensystem) ist im „grünen Bereich“: mein Körper kann regenerieren und mein Unterbewusstsein weiß: ich bin in Sicherheit (uraltes zentrales Bedürfnis eines jeden Menschen, um das Überleben der Spezies zu sichern).
Warum soll ich das mehrmals täglich tun?
Im Normalfall ist unser ventraler Vagusnerv dann aktiv, wenn wir wirklich entspannt sind, wenn wir uns in totaler Sicherheit wiegen, wenn unsere Gedanken voller Vertrauen in unsere aktuelle Lebenssituation sind. Auch wenn wir gerade in Spiel-Laune sind, Spaß haben, oder uns lieben.
Gerade hochsensible Menschen haben durch ihre „Reizoffenheit“ und ihre starke innere Gefühlswelt häufig die Herausforderung, diesen inneren Zustand der Ruhe mehrmals täglich herzustellen und über einen längeren Zeitraum beizubehalten.
Deswegen ist es extrem hilfreich für uns, das Pferd von hinten aufzuzäumen und gerade in oder nach einer Stresssituation – besser noch vorbeugend vor den sicherlich kommenden Herausforderungen des Alltags – den Vagusnerv proaktiv zu stimulieren und unserem autonomen Nervensystem zu sagen: Pass mal auf, mein Liebes – hier ist alles paletti, uns geht es weitestgehend gut, wir sind in Sicherheit, es ist nur der übliche Alltagswahnsinn. Du darfst jetzt wissen, dass ich klar komme.
Wiederholst Du die Übungen regelmäßig mehrmals am Tag, gerätst du in Stresssituationen langsamer aus dem sogenannten Stresstoleranzfenster oder kommst nach einer stressigen Situation schneller wieder dort hinein. Also in den Bereich, in dem du gut mit Herausforderungen umgehen kannst.
Wie schaffe ich das mehrmals täglich?
Kopple diese Mikro-Vagus-Übungen an Dinge, die du regelmäßig tust, z.B. ideal ist der Gang auf die Toilette. Dort lassen sich die Übungen auch abseits neugieriger Blicke ausführen. Keine der Übungen ist wirklich auffällig, aber es liegt vielleicht nicht jedem, sie vor den Kollegen im Büro zu machen. Was auch ein guter Zeitpunkt ist, die Übungen auszuführen, ist kurz vor jeder neuen Aufgabe, die du anpackst. Das bremst auch aus, dass wir von einer Aufgabe in die nächste rauschen und gibt uns eine ganz bewusste kurze Unterbrechung mit einem unglaublichen Geschenk an unseren Körper, unser Nervensystem.
Wie lange muss ich das machen, bis ich die ersten Ergebnisse sehe?
Das ist individuell und kommt auf deinen persönlichen Stresslevel an. Bei mir persönlich habe ich nach zwei Wochen deutlich gemerkt, wie viel schneller mein Stresspegel sich nach einer für mich angespannten Situation wieder reguliert. Ich fing im Auto nach einem mir unangenehmen Termin an, wie wild zu gähnen. Und da wusste ich, mein autonomes Nervensystem reguliert sich gerade wieder zurück in den gesunden Bereich. Zudem merkte ich, wie viel gelassener ich mit einigen Situationen umgehen konnte, wo es mich zu Zeiten ohne Vagus-Übungen viel schneller aus meinem Stresstoleranzfenster geschleudert hätte.
Und wo finde ich die Übungen?
Auf meinem YouTube-Kanal 🙂 https://www.youtube.com/@MrsFeelgood